Auf dieser Reise streben wir eine Umrundung Spitzbergens, der größten Insel des Svalbard-Archipels, an. Dabei planen wir, die vielseitigen Facetten dieses außergewöhnlichen hocharktischen Naturraums zu erleben. Es wird eine echte Expeditionskreuzfahrt, denn unser konkreter Zeitplan und die genaue Route werden stark von Wetter und Eis geprägt sein - der im folgenden beschriebene Fahrplan ist also nur eine von mehreren Möglichkeiten. Zum Höhepunkt der Sommersaison erwarten wir allerdings günstige Eisverhältnisse für eine Umrundung. Wir sind zuversichtlich, dass es genügend Meereis gibt, um vom Eis abhängige Tiere wie Eisbären und Walrosse zu beobachten. Neben der Möglichkeit, Spitzbergen aus allen Perspektiven zu bestaunen, bietet diese Expedition die attraktive Möglichkeit, so Wetter und Eis es erlauben, alle vier Hauptinseln Spitzbergens zu besuchen.
Das erste von vielen unberührten Naturgebieten auf dieser Route ist der Nationalpark Süd-Spitzbergen, eine große Region mit abwechslungsreichen Landschaften, einschließlich Polarwüsten und unwegsamen Bergketten. Das Herzstück des Parks ist der Hornsund, ein malerischer Fjord, in dem sich unzählige mächtige Gletscher von hoch aufragenden Berggipfeln in eisige Buchten stürzen. Der Park umfasst auch die Südküste von Bellsund, eine malerische Bucht, in der wir die Überreste des historischen Walfangs finden, darunter Holzboote, Hütten und Tausende von Walknochen - eine Szene aus der Vergangenheit, buchstäblich eingefroren in der Zeit. Im gesamten Nationalpark besteht immer eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Wildtiere gesichtet werden. Es gibt auch viele Möglichkeiten für erstklassige Wanderungen durch wilde Polarlandschaften mit faszinierender Geologie. Zu dieser Zeit steht die arktische Flora zudem in voller Blüte.
Als nächstes liegt das wildreiche Südostspitzbergen-Naturreservat, eine unberührte und selten besuchte Wildnis mit hunderten von unbewohnten Inseln auf unserem wetterabhängigen Fahrplan.
Auf den großen Inseln Edgeøya und Barentsøya entdecken wir weite Tundra-Täler, in denen die größte Population der endemischen Spitzberger Rentiere lebt. Zu dieser Jahreszeit werden wir wahrscheinlich rasch heranwachsende Rentierkälber sehen. Die Täler sind zudem wichtige Brutgebiete für bodenbrütende Vögel wie Gänse, Eiderenten und Strandläufer. Polarfüchse streifen durch die weite Landschaft und suchen Nahrung für ihre Jungen, die jetzt aus ihren Höhlen auftauchen. Flaches, trübes Meerwasser ist ein idealer Futterplatz für Walrosse, die sich in großer Zahl an sanft abfallenden Stränden ausruhen können. Historische Stätten auf den ganzen Inseln geben Einblicke in die vergangene Ära der Fallensteller und Jäger der Region.
Auf dieser Reise erwarten wir im großen Naturreservat Nordwestspitzbergen eine erhebliche Meereiskonzentration. In dieser abgelegenen und isolierten Region kann das Eis bis in den Spätsommer hinein bestehen bleiben, was dem Gebiet einen wahrhaftig polaren Charakter verleiht. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich über den rauen Nordwesten Spitzbergens und das gesamte Nordaustlandet, die zweitgrößte Insel des Svalbard Archipels. Hier finden wir den gewaltigen Austfonna Gletscher, der entlang der 45 Kilometer langen Eiskante, die als Bråsvellbreen bekannt ist, teilweise auf das Meer trifft - eines der großen Naturwunder der Arktis. Die polare Wüstenumgebung bietet nur wenig Vegetation, beherbergt aber an Brutplätzen wie den spektakulären Meeresklippen des Alkefjellet eine ungeheure Anzahl von Seevögeln. Die Wahrscheinlichkeit, in dieser eisigen Wildnis auf Eisbären und Walrosse zu treffen, ist sehr hoch.
Zu dieser Jahreszeit erwarten wir, dass der Rand der polaren Packeisgrenze nicht weit von Nordaustlandet entfernt ist. Wir hoffen, entlang dieser dynamischen Grenze zwischen festem Meereis und offenem Ozean fahren zu können. Hier haben wir die einmalige Gelegenheit, das dramatische Wechselspiel zwischen Eisbären und Robben zu erleben. Wir werden mit dem Schiff so nah wie möglich an die zerklüfteten und ständig wechselnden Eisschollen heranfahren, in der Hoffnung, Eisbären in ihrem bevorzugten Lebensraum zu beobachten.
Zu guter Letzt erreichen wir den Nordwest-Spitzbergen-Nationalpark, das Kronjuwel der Naturwunder Spitzbergens. Hier gibt es tiefe Fjorde, flankiert von gezackten Gebirgsketten und gewaltige Gezeitengletschern, die Eisberge in türkisfarbenes Wasser kalben. Der Himmel ist gefüllt mit Millionen von Tordalken, Trottellummen und Krabbentauchern, deren Eier just zu dieser Zeit in unzähligen Brutkolonien auf kleinen Inseln, an Berghängen und auf Meeresklippen innerhalb des Parks ausgebrütet werden. Dies ist auch der ideale Zeitpunkt, um Meeressäuger wie Belugawale und verschiedene arktische Robben zu beobachten. Inmitten dieser atemberaubenden Landschaft und Tierwelt finden wir auch Spuren von Spitzbergens früheren Robben- und Walfängern.
Eine Siedlung entlang unserer Route befindet sich in Ny Ålesund, einer ehemaligen Bergbaustadt und Luftschiffbasis, die heute eine internationale Gemeinschaft von Arktisforschern beherbergt. Ny Ålesund ist eine der nördlichsten Siedlungen der Welt, in der sich ein Museum, ein Souvenirladen und ein Postamt finden lassen.
Diese spannende Route durch Spitzbergen entlang der Packeisgrenze bietet einen umfangreichen Blick auf die vielen Gesichter der Arktis. Jeder Tag verspricht etwas Neues und Aufregendes. Wir werden keine Gelegenheit auslassen, die faszinierende Tierwelt der Arktis kennen zu lernen, die atemberaubende Polarlandschaft zu erleben und auf den Spuren historischer Expeditionen zu wandeln.