Heute soll die Pyramide bestiegen werden! In aller Frühe geht es los zur Carstensz Pyramide. Wir folgen dem Weg über einen kleinen Pass und gelangen so zum Einstieg des Berges. Entlang der gesamten Route ist ein Fixseil angebracht, das man aber eigentlich nie braucht. Die Kletterei ist meistens im II.-III. Schwierigkeitsgrad oder sogar leichter. Der Weg führt immer in herrlichem und bombenfestem Fels! Wer möchte kann hier seinen Jumar ins Fixseil einhängen. Von Anfang an ist Aufmerksamkeit gefordert, es liegen lose Steine herum; diese loszutreten kann fatale Folgen nach sich ziehen. Gegen Mittag ziehen meistens dunkle Wolken auf, die sich in Form von Regen oder Schneefall abladen und somit die Tourgeschwindigkeit erheblich verändern kann. Wie überall an den Bergen der Welt, zählt auch hier schnelles und sicheres Klettern. Die Besteigung der Carstensz Pyramide über den Westgrat (UIAA III-IV) erfordert sichere und ausdauernde Kletterer. Die Route der Erstbesteiger (Originalroute 1962) führt über den rechten Teil der Nordwand.
Kurz vor dem Gipfel muss noch eine außergewöhnliche Stelle passiert werden. Früher seilte man die 15 Meter tief in einer Scharte ab, und kletterte auf der anderen Seite eine Seillänge V+ wieder hinauf auf den Grat. Heute wurde hier ein 20 Meter langes Seil über die Lücke im Grat gespannt und an diesem hangelt man sich jetzt auf die andere Seite der Scharte hinüber. Dieser „Flying Fox“ verlangt etwas turnerisches Geschick. Hat man die Stelle gemeistert, sind es noch zwei weitere aber viel kleinere Scharten am Grat. Nach ein paar Aufschwüngen steht man auf dem höchsten Punkt. Sie haben es geschafft – Glückwunsch! Wenn Sie den Gipfel vor den fast täglichen Regengüssen erreicht haben, werden Sie von einem grandiosen Ausblick auf den fast 4.000 m tieferen Urwald, auf das Hochland und mit einem Tiefblick belohnt. Gegenüber ist der vergletscherte Gipfel des Ngga Pulu zu sehen. Nach der Gipfelparade geht es auf der Aufstiegsroute in Kombination mit Abseilen und kleinen Abkletterpassagen zurück zum Basislager. Auch hier sollte man wieder zügig sein, denn bei widrigen Bedingungen durch Regen oder Schnee um den
Gefrierpunkt kühlt der Körper schnell aus und macht den Abstieg gefährlich. Anschließend geht es zurück zum Basislager, wo schon ein heißer Tee auf Sie wartet. Übernachtung im Zelt / Gehzeit: abhängig von der Klettererfahrung und Wetterbedingungen!