Für die Besteigung des Mount Shivling, 6.543 m, stehen Ihnen 13 Tage zur Verfügung. Der Fokus liegt zu Beginn auf eine gute Akklimatisation und auf die Einrichtung der Hochlager in 5.300 bzw. 5.800 m Höhe. Der gesamte Materialtransport gestaltet sich im „Pendelbetrieb“, d.h. Sie tragen etappenweise das Gepäck von Lager zu Lager und laufen so mehrmals hoch und runter. Das erleichtert den Transport und verbessert die Akklimatisation. Hierbei werden Sie tatkräftig von Hochträgern unterstützt. Sie bewegen sich bei Ihrem Aufstieg zum Gipfel auf der Normalroute über die Westwand und den Westgrat. Dieser Weg ist sehr geschichtsträchtig und folgt den Spuren der Erstbegeher. Am 3. Juni 1974 wurde der Gipfel von dem Inder Laxman Singh mit den Sherpas Dorje, Pasang Tsering, Pemba Tharkay, und Ang Tharkay erstbestiegen.
Um vom Basislager Tapovan (4.340 m) zum Einstieg der Route zu kommen, quert man die Wiesen von Tapovan bis zur Mündung des Tals. Sie laufen entlang einer Ufermoräne und erreichen nach ca. 4 Stunden das erste Depotlager auf ca. 4.900 m Höhe. In einer Einsattelung, die der Westgrat auf ca. 5.300m bildet, erfolgt nach Absicherung der Wege das erste Hochlager C1. Vom Depot leiten zunächst geneigte, dann steiler werdende Firn- und Eishänge bis zum Fuße des ersten Felsausläufers des Westgrates. Über einige Seillängen kombinierte Kletterei durch eine steile Rinne, bewegen Sie sich zum Granitgrat und hier beginnen die Schwierigkeiten der Besteigung. Sie begegnen kompaktem Granit (in freier Kletterei IV-V+ UIAA), wobei eine Absicherung mit Fixseilen notwendig ist. Die wohl anspruchsvollste Kletterpassage erwartet Sie auf ca. 5.800 m Höhe. Eine beinahe senkrechte und glatte Verschneidung (V+ UIAA) muss in luftiger Höhe mit den unförmigen Expeditionsschuhen gemeistert werden. Dazu gehören eine herausragende Trittsicherheit und viel Übung. Auf ca. 6000 m versperrt ein gewaltiger Serac den Weiterweg. Jedoch legt sich der steile Grat etwas zurück und Sie können knapp darunter, in sicherer Entfernung des Seracs das zweite Hochlager C2, ca. 5.900 m, aufbauen. Sie müssen viel Anstrengung in Kauf nehmen, um bis hierher zu gelangen, aber der Ausblick lohnt sich mit jedem Moment und die Steilstufe (ca. 80 m, bis 80 Grad Steilheit) wird mit Fixseil, ggf. sogar Alu-Hängeleiter entschärft. Oberhalb des Seracs entspannt sich die Lage und das Gelände verliert seine vorherigen Steilen Passagen. Während Sie durch die spaltenreiche Gletschermulde laufen, sind Sie stets angeseilt und können die Schönheit und Gewalt des Eises bewundern. Das spaltenreiche Gelände endet dann am Col zwischen Süd- und Nordgipfel und Sie erreichen über einer Randspalte die Einsattelung. Nach dem vereisten Gelände erfolgt nochmals eine exponierte Kletterei in Firn und Eis. Immer wieder können auch vereiste Granitplatten zum Vorscheinkommen, wenn die Eisschicht zu dünn ist. Nach langen Mühen erreichen Sie endlich den exponierten Gipfel in all seiner Schönheit und wissen spätestens jetzt, warum Sie all diese Mühen und Strapazen auf sich genommen haben. Abenteuerliche Kletterei und spaltenreiche Gletscher haben Sie durchquert um den Blick über das felszerklüftete Garhwal-Gebirge, hinüber zu den Baghiratis I-III, 6.856 m – 6.512 m, dem Satopanth (7.075 m) oder bis hinaus zur Chaukhamba (7.138 m) zu zelebrieren. Der Abstieg erfolgt über denselben Weg zurück, jedoch werden Sie nun an vielen Stellen abseilen umso der Kletterei zu entgehen. In ein bis zwei Tagen kommen Sie über das C1 Lager wieder im Basislager an. Vollverpflegung an alles Expeditionstagen.
Programm nach dem Basislager (Abhängig vom Wetter/von den Teilnehmern)